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Predigt zum 5. Sonntag nach Trinitatis

Predigt über 1. Korinther 1,18-25
Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater und unserem Herrn und Heiland Jesus Christus. Amen. Der Predigttext für den 5. Sonntag nach Trinitatis steht im ersten Brief des Paulus an die Korinther, Kapitel 1, die Verse 18-25. Ich werde mich dabei auf Vers 18 beschränken. Dieser lautet:
18 Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden, ist es Gottes Kraft.
Herr, dein Wort sei unseres Fußes Leuchte und ein Licht auf unserem Wege. Amen.
Liebe Gem.: Es ist alles Blödsinn, was wir glauben. Mit diesem Vorwurf lebt die Christenheit, seit es sie gibt. Verfolgung, Spott, Hass und Häme begleiten uns durch die Jahrhunderte. Und seien wir mal ehrlich. Wir tragen alle auch durch unser Verhalten dazu bei, weil wir das, was wir glauben, nicht leben. Die vielen Skandale und die zerstrittenen Kirchen sind da nur die Spitze des Eisbergs.
Auch Paulus war dies alles nicht unbekannt, wie wir aus seinem Brief an die Korinther erfahren. Das ist sogar archäologisch belegt. Mitte des 19. Jahrhunderts gruben Archäologen eine Mauer aus römischer Zeit aus. Darauf fand sich ein eingeritztes Graffitto. Sie zeigte einen Gekreuzigten mit Eselskopf, einen betenden Menschen daneben und darunter den Satz: Alexamenos betet seinen Gott an.
Gegen diesen Spott setzt Paulus das Wort vom Kreuz. Das Kreuz ist heute das Zeichen der Christenheit. Aber was will Gott uns damit sagen?
Zunächst steht das Kreuz für Leid und Tod. Wir finden es auch heute noch häufig in Todesanzeigen und auf Grabsteinen. Es erinnert an das qualvolle Leiden und Sterben Christi. Deswegen mied es die junge Christenheit 300 Jahre lang. Es schreckte ab.
Doch dann wurde das Kreuz zum Zeichen des Sieges. Der römische Kaiser Konstantin träumte vom Kreuz: „In diesem Zeichen wirst du siegen.“ Seine Soldaten malten das Kreuz auf ihre Schilder und Konstantin konnte seine Rivalen beseitigen. Es dauerte nicht lange, bis mit seiner Hilfe das Christentum salonfähig und das Kreuz letztlich zum Symbol des Sieges über den Tod wurde.
Und damit wird das Kreuz zum Zeichen des Lebens, denn Christus ist nach seiner Kreuzigung nicht im Tod geblieben. Das Kreuz wurde zum Tor ins Leben, es war das Werkzeug zur Überwindung des Todes.
Und das macht das Kreuz zum entscheidenden Zeichen der Liebe und der Gnade. Liebe und Gnade waren es, die Jesus an das Kreuz brachten. Gott ließ seinen Sohn sterben, damit wir leben können.
Stopp! Ist das nicht gerade der Grund, warum viele nicht glauben? Ein allmächtiger Gott bringt aus Liebe seinen Sohn grausam um? Was für ein Unsinn! Wie unlogisch ist das denn? Da rebelliert auch der Verstand vieler Christen.
Paulus setzt gegen diese Haltung noch einen drauf. Er nennt die Verstandesmenschen verloren. Verdrehte Welt? Oder ist Paulus selbst plemplem?

Wer nur mit dem Verstand denkt, der denkt in den Dimensionen dieser Welt. Eine jenseitige Welt gibt es dann nicht. Ich glaube nur das, was ich sehe, heißt es dann. Auch wir Christenmenschen würden gerne Beweise haben. Und so leben auch wir oft zwischen Glauben und Zweifeln.
Aber ist es eine Torheit zu glauben? Wir wissen es besser, wie Paulus. Glaube hilft, die Schwelle zu einer anderen Welt zu überschreiten, die nicht nur auf den Verstand setzt. Wer ja zu Gott sagt, dem kann sich Gottes Freiheit erschließen, von der schon Martin Luther geschrieben hat.
Wer ja zu Gott sagt, dem kann sich die Liebe und Freude erschließen, die Gott jedem glaubenden Menschen entgegenbringt
Wer ja zu Gott sagt, dem kann sich Gnade und Vergebung erschließen, mit denen er uns ansieht. Es ist das Gefühl, dass Gott uns annimmt und uns in seinen Armen birgt, auch wenn alles dagegenspricht.
Also alles Friede, Freude, Eierkuchen? Natürlich nicht. Wer ja zu Gott sagt, dessen Leben ist wie das der Nichtglaubenden den Gesetzen der irdischen Welt unterworfen. Gott erspart niemandem Leid und Unglück. Jeder nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach, hat Jesus gesagt.

Aber an keiner Stelle heißt es, dass Glaube den Verstand ausschalten soll. Und der sagt uns, es gibt einen wichtigen Unterschied. Wer ja zu Gott sagt, der hat auch Hoffnung, und zwar Hoffnung, die über den Tod hinausreicht.
Natürlich ersetzt Hoffnung nicht den Beweis, schafft keine Sicherheit. Vielleicht ist ja doch alles ein Irrtum, und wir sind tatsächlich die Dummen.
Aber Hoffnung setzt auf das Wort vom Kreuz, gegen allen Zweifel. Und so macht die kleine Schwester der Liebe das Wort vom Kreuz zur Gotteskraft.
Gottes Kraft aus Gnade und Liebe trägt. Vertrauen wächst, Glaube wird stark. Wer auf Gott setzt, dem wird versprochen, selig zu werden. Und wie sagte schon Dietrich Bonhoeffer: Gott erfüllt nicht alle unsere Wünsche, aber alle seine Versprechungen.Am
Und der Friede Gottes, der all unser Denken und Handeln übersteigt, bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus.
Amen.



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